Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts entsprach das alte Gebäude des
Evangelischen Gymnasiums aus dem Stadtzentrum wegen seiner Kapazität
nicht mehr den Anforderungen, also musste ein neues gebaut werden.
Das alte wurde am 7. Oktober 1900 für 120.000 Kronen an den Staat
verkauft. Nach mehreren Überlegungen wurde ein Grundstück für den
Bau des neuen Gebäudes auf der damaligen Fleischerallee (heute
Bulevardul Republicii) erworben. Es hatte eine rechteckige Form und
erstreckte sich entlang der Straße auf 192 m, in Richtung Alter
Viehmarkt 209 m und hatte eine Länge von 230 m.
Der
damalige Schulleiter Georg Fischer forderte Spenden, vor allem von
den Schülern und Lehrern, damit der Aufbau beginnen könnte. 1901
stand eine Summe von 44.237 Kronen bereit, jedoch der Wunsch nach
Emanzipation durch schulische Erziehung war in der Gegend so groß,
dass auch andere Ethnien, neben der deutschen, anpacken wollten.
Im
Jahre 1908 wurde eine Komission gegründet, die die Durchführung der
Bauarbeiten beobachten sollte. Dazu gehörten Georg Fischer, Jani
Henrich, Rausen Strauch, Gottfried Simbriger und Karl Zsutz. Das
Projekt wurde durchstudiert und es wurde entschieden eine eigene
Heiz-Zentrale einzubauen, Eternit statt Dachziegeln zu benützen und
die Decken nicht aus Holz, sondern aus Beton herzustellen. Da
insgesamt nur 300.000 Kronen eingesammelt werden konnten, verzichtete
man auf die Sporthalle, und am 8. April 1908 begann man mit den
Arbeiten am Fundament. Danach beendete man am 3. Januar 1909 die
Dacharbeiten und am 3. Juni 1909 begannen die Arbeiten an der
Heizdampf-Zentrale unter Betreuung der Firma „Becsky und Toth“
aus Budapest. Die Ausstattung mit Möbeln erfolgte 1910 durch die
Fabrik für Schulmöbel „H. Uhlmann“.
Im
Herbst 1911 wurde die Schule eröffnet. In der lokalen Bistritzer
Zeitung Nr. 42 steht geschrieben: „Der Wunsch, dass der Tag, an dem
das Gebäude eröffnet wird, ein Festtag wird, war in Erfüllung
gegangen; es war tatsächlich ein festlicher Tag, den kein Teilnehmer
vergessen wird. Dabei waren unter anderem Vertreter des Gymnasiums
aus Năsăud, des Staatlichen Gymnasiums Dej, des Obergymnasiums
Hermannstadt, so wie aus Mediasch, Schässburg und Sächsisch-Regen“.
Die Festlichkeiten begannen morgens und endeten zu Mittag mit einem
Festessen im Saal des Gewerbevereins (= Kulturhaus im Park). Über
300 Personen waren zu Gast.